Segeltörns im Norden

Schiff KIWI
SchiffKIWI
EignerGert
WerftFeltz
Baujahr1981
Größe11m x 3.25m
Beschreibung
SkipperGert
TörnSt. Petersburg - Stockholm

vom 8.06.2015 bis 14.09.2015
Dauer99 Tage
Hafengeld492.00 €
320.00 DKK
3,895.00 SEK
Seemeilen2135.0 sm
unter Segel1288.0 sm
unter Motor847.0 sm

Standort Insel Gråsten

(60° 12' 5'' N,18° 47' 40'' E) Anker
Hafengeld
0.00 €
Distanz
Seemeilen9 sm
unter Segel8 sm
unter Motor1.0 sm
Wetter
WindSW
Stärke
Bedeckung

Meldung

Schon früh morgens scheint die Sonne mit großer Intensität. Wir machen alles auf, hängen unsere Betten raus, frühstücken ausgiebig. Mit uns in der Bucht liegt ein alter Einhandsegler, der uns gestern abend beim einlaufen mit: "Ah, ihr seid Deutsche, willkommen in Schweden" begrüßte. Heute früh am morgen holt er Hand über Hand seinen Anker hoch, setzt seine Segel und läßt sich langsam aus der Bucht treiben. Hat er überhaupt einen Motor? Unserer Meinung nach weht kein Lüftchen und doch kommt er vorwärts.


Wir diskutieren, ob wir heute hier bleiben oder weiter gehen, denn es ist wenig Wind angesagt, nur am frühen Nachmittag für wenige Stunden.
Wir entscheiden uns dann doch, einige Meilen weiter zu segeln und sind überrascht, wieviel Fahrt wir doch machen. Der Wind weht mit 2-3 Bft. und Strömung kommt auch noch hinzu. Der Skipper hat 9 Meilen südlich wieder eine zauberhafte kleine Ankerbucht entdeckt. Die Zufahrten werden allerdings immer enger und die Crew rauft sich die Haare.
Es ist noch früh am Tag, windstill und sehr warm (trotzdem baden wir nicht).
Der Skipper entscheidet sich, dringende Arbeiten am Schiff in Angriff zu nehmen. Das Schlauchboot wird zu Wasser gelassen und los geht's. Der Abend beschert uns einen prächtigen Sonnenuntergang. Noch lange ist der Himmel feuerrot.

Bild Nr. 1 zur Reise  St. Petersburg - Stockholm, eingestellt von Gert
Bild Nr. 2 zur Reise  St. Petersburg - Stockholm, eingestellt von Gert

Standort Barnensö/Långviken

(59° 54' 55'' N,18° 56' 36'' E) Anker
Hafengeld
0.00 €
Distanz
Seemeilen19 sm
unter Segel0 sm
unter Motor19.0 sm
Wetter
WindE
Stärke
Bedeckung

Meldung

Der Skipper macht heute morgen noch einmal dringende Arbeiten am Schiff. Gegen Mittag gehen wir Anker auf, obwohl der versprochene Wind ausgeblieben ist. So müssen wir die ganze Strecke motoren. Nicht schön aber unsere Batterie braucht Nahrung. Dieser Küstenabschnitt bietet für Winde aus östlichen Richtungen wenig Schutz. Das bekommen wir zu spüren, als gegen Abend der Wind aufbriest. In den Schlaf geschaukelt zu werden ist doch auch ganz schön, oder ?

Bild Nr. 3 zur Reise  St. Petersburg - Stockholm, eingestellt von Gert

Standort Gräddö

(59° 45' 59'' N,19° 1' 50'' E)
Hafengeld
0.00 €
Distanz
Seemeilen13 sm
unter Segel10 sm
unter Motor3.0 sm
Wetter
WindE
Stärke
Bedeckung

Meldung

Seit 2 Wochen haben wir jeden Tag Sonnenschein. Besonders schön ist es morgens. Wir genießen stets ein ausgedehntes Frühstück, bevor wir uns auf den Weg machen.
Heute nun steht Einkaufen auf dem Plan ganz oben. Wir suchen nach einem Hafen, wo  es einen Supermarkt gibt. Gräddö liegt auf unserem Weg.
Wir haben 4 Windstärken aus Ost, das ist ein schöner Segelwind, wenngleich wir auch eine kleine Strecken gegenan müssen. In Gräddö schließen wir sofort unser Stromkabel an und laden alle unsere elektrischen Geräte auf. Die Bordbatterie will irgendwie nicht so richtig in Gang kommen. Wahrscheinlich sind 3 Stunden auch zu wenig. Wir bunkern noch Frischwasser und machen uns dann auf den Weg zum Supermarkt. Der ist ca. 10 Geh-Minuten entfernt. Wir müssen uns beim Einkauf bremsen, weil wir ja kein Auto dabei haben.

Standort Botveskär

(59° 44' 21'' N,19° 11' 13'' E) Anker
Hafengeld
0.00 €
Distanz
Seemeilen6 sm
unter Segel5 sm
unter Motor1.0 sm
Wetter
WindE
Stärke
Bedeckung

Meldung

Am späten Nachmittag kann es weitergehen. Vor dem Ablegen fragt der Skipper beim Hafenmeister nach, ob wir für Wasser und Strom etwas schuldig seien. Nein, daß ist tagsüber alles gratis. Den Hafen muß man sich merken.
Jetzt ist es nicht mehr weit bis zu unserer Ankerbucht – unsere Sturmbucht bei der Insel Botveskär. Jetzt liegen wir hier ganz allein bei totaler Windstille, genießen die Sonne und warten einmal mehr auf einen traumhaften Sonnenuntergang. Sobald die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist, machen wir unsere Kapuze (Kuchenbude) hoch (wegen der Mücken) und holen die Laptops raus – Internetzeit.

Bild Nr. 4 zur Reise  St. Petersburg - Stockholm, eingestellt von Gert
Bild Nr. 5 zur Reise  St. Petersburg - Stockholm, eingestellt von Gert
Bild Nr. 6 zur Reise  St. Petersburg - Stockholm, eingestellt von Gert

Standort Norrpada Skärgard

(59° 37' 38'' N,19° 16' 41'' E) Anker
Hafengeld
0.00 €
Distanz
Seemeilen8 sm
unter Segel7 sm
unter Motor1.0 sm
Wetter
WindE
Stärke
Bedeckung

Meldung

Wir haben uns entschieden, den äußeren Schärengarten zu besuchen. Unser Ziel ist der Norrpada Skärgård. Hier ist man der See direkt ausgesetzt, es gibt nur wenige Möglichkeiten, sich zu verstecken. Wir haben östliche Winde mit 2-3 Bft – die Gefährdung ist also nicht sehr groß. Wir finden eine sehr hübsche Ankerbucht und genießen das etwas andere Panorama der Schärenwelt mit ihren kahlen rundgewaschenen Felsen ganz ähnlich wie in den Westschären Schwedens. Das Schlauchboot wird zu Wasser gelassen und endlich der Motor ausprobiert. Nach einigem Hin und Her tut er es und wir knattern los. Allein sind wir auch hier in dieser Abgeschiedenheit nicht. Zwei Segler liegen in einer anderen Bucht am Felsen und ein Paddlerpaar hat es sich auf den runden, warmen Steinen bequem gemacht und sein Zelt aufgeschlagen. Unser Wassersack ist im Laufe des Tages schön warm geworden, so daß wir an Deck genüßlich duschen.

Bild Nr. 7 zur Reise  St. Petersburg - Stockholm, eingestellt von Gert
Bild Nr. 8 zur Reise  St. Petersburg - Stockholm, eingestellt von Gert
Bild Nr. 9 zur Reise  St. Petersburg - Stockholm, eingestellt von Gert
Bild Nr. 10 zur Reise  St. Petersburg - Stockholm, eingestellt von Gert

Standort Svenska Högerna

(59° 26' 39'' N,19° 30' 31'' E) Anker
Hafengeld
0.00 €
Distanz
Seemeilen13 sm
unter Segel7 sm
unter Motor6.0 sm
Wetter
WindSE
Stärke
Bedeckung

Meldung

Der äußerste Vorposten des Stockholmer Schärengartens ist die Inselgruppe Svenska Högarna. Sie ist Naturreservat. Auf der Insel leben zwei Familien, die den Leuchtturm, die Radar- und die Wetterstation bedienen.
Die Insel erinnert uns stark an die Insel Ursholmen, einer Schwesterinsel der Kostergruppe im nordöstlichen Skagerrak.
Die ehemaligen Bergketten bildeten sich etwa vor 1.500 bis 800 Millionen Jahren. Während der letzten Eiszeit, vor circa 21.000 Jahren, schliff die vier Kilometer dicke Eisschicht während verschiedener Perioden diese Berge ab. Dieser Schleifprozess erfolgte aus nordwestlicher in südöstliche Richtung. Dies führte zu den heute relativ glatten Felsen, auf denen noch immer deutliche Schleifspuren zu sehen sind. Diese rühren größtenteils von im Eis eingefrorenen Steinen her.
Als sich vor circa 10.000 Jahren das Inlandeis zurückzog, lag der heutige Schärengarten tief unter dem damaligen Meeresspiegel. Die dann einsetzenden Landhebungen führten zur Bildung des heute bekannten Landes. Auch heute noch setzt sich diese Hebung mit einer Geschwindigkeit von circa 0,5 Zentimeter pro Jahr fort.
Als wir in die Bucht einlaufen, sehen wir, daß an dem kleinen Steg noch Platz für uns ist. Wir werden jedoch schnell darauf hingewiesen, daß es hier aufgrund des zur Zeit herrschenden niedrigen Wasserstandes zu flach für uns sein könnte. Ist es wohl auch aber irgendwie würgt der Skipper Kiwi da rein. Wir setzen in der Nacht auch ein paar Mal auf, was Kiwi jedoch wie immer nicht übel nimmt.

Bild Nr. 11 zur Reise  St. Petersburg - Stockholm, eingestellt von Gert
Bild Nr. 12 zur Reise  St. Petersburg - Stockholm, eingestellt von Gert
Bild Nr. 13 zur Reise  St. Petersburg - Stockholm, eingestellt von Gert
Bild Nr. 14 zur Reise  St. Petersburg - Stockholm, eingestellt von Gert

Standort Svenska Högarna

(59° 26' 39'' N,19° 30' 31'' E)
Hafengeld
0.00 €
Distanz
Seemeilen0 sm
unter Segel0 sm
unter Motor0.0 sm
Wetter
Wind
Stärke
Bedeckung

Meldung

Aufgrund der besonderen Schönheit der Insel beschließen wir, hier einen Tag zu bleiben, obwohl wir eigentlich dringend ans Netz müßten. Die Batterie ist runter bis auf 11,9 Volt. Da lädt der Kühlschrank schon nicht mehr auf. Als im Laufe des Vormittags nach und nach alle Schiffe den Hafen verlassen, lassen wir den Motor für eine Stunde laufen. Danach ist sowohl das Tablet wieder voll geladen und der Kühlschrank hat seine normale Temperatur von 4°C auch wieder erreicht. Außerdem verholen wir an den frei gewordenen Steg, wo wir jetzt 40 cm Wasser unter dem Kiel haben.
Danach machen wir uns auf den Weg, um die Insel zu erkunden. Das wird teilweise wieder eine wilde Kletterei. Wir besteigen den Leuchtturm, der vor einigen Jahren abgerissen und durch eine moderne Stahlkonstruktion ersetzt werden sollte. Das hat zu vielen Protesten geführt, so daß man davon abgesehen und ihn die Stiftung "Skärgårdsstiftelsen" eingefügt hat. Von hier oben hat man eine ganz phantastische Aussicht über die Insel. Sie ist bewachsen mit Heidekraut, verschiedenen Wildfrüchten und niedrig wachsenden Sträuchern. Von unserem Aussichtspunkt auf einem Felsen können wir sehen, wie ein Segler in den schmalen Fjord zwischen den Inseln einfahren will. Die See ist relativ ruhig, trotzdem hat ein Augenblick der Unachtsamkeit genügt, um ihn auf einen Felsen auflaufen zu lassen. Das kann so leicht passieren und wenn man so etwas beobachtet, tut es einem körperlich weh und man fühlt mit der Manschaft und hofft, daß alles einigermaßen glimpflich abgeht.
Hier treffen wir am Abend auch zwei junge Kanufahrer wieder, die wir vor drei Tagen zuerst auf unserem Ankerplatz in Botveskär getroffen hatten und dann auf den Außenschären Norrpada wieder und jetzt hier. Wir sind erstaunt, daß sie sich so weit in das ungeschützte Meer trauen. Sie kommen zu uns und wir haben ein nettes anregendes Gespräch.

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Bild Nr. 18 zur Reise  St. Petersburg - Stockholm, eingestellt von Gert
Bild Nr. 19 zur Reise  St. Petersburg - Stockholm, eingestellt von Gert
Bild Nr. 20 zur Reise  St. Petersburg - Stockholm, eingestellt von Gert

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